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1. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 116

1877 - Oldenburg : Stalling
116 - des Planes und alles Ineinandergreifen der Bewegung. Trotz der scbleckten Fhrung kmpfte das polnische Heer mtt dem Muthe der Verzweiflung, und 11,000 Russen fielen auf dem Platze. Krukowiecki lie sich vom Reichstage ermchtigen, mit Paskewitsch in Unterhandlung zu treten, in der Polens Unter-werfung versprochen wurde, und ertheilte Befehl, das polm-sche Heer nach Praga berzufhren. Als aber der unter-handelnde General in die Stadt zurckkam, um mit Krukowiecki die letzten Verabredungen zu treffen, fand er, da letzterer inzwischen von der entschlossenen Partei des Reichstags ab-gesetzt und ein neuer Prsident ernannt war. Ein Waffen-stillstand von 48 Stunden ward geschlossen, während dessen der Reichstag und das polnische Heer, noch 22,000 Mann stark, Warschau verlieen und sich nach Modlin wandten. Am 8. September zogen die Russen in Polens Hauptstadt ein. Das polnische Heer dachte indessen noch immer an die Fortsetzung des Krieges, ja an einen Angriff auf Warschau, wo die Russen bei der erbitterten Bevlkerung einen schweren : Stand gehabt haben wrden. Aber Polen eilte seinem Schick-sal unaufhaltsam entgegen. Als in Modlin Malachowski, von khnen Generalen bestimmt, das Corps des Generals Roma-rino an sich ziehen wollte, gehorchte dieser nicht, zog gegen Galizien, berschritt die streichische Grenze und streckte am 16. September die Waffen. General Rozycki mute nach tapferer Gegenwehr gegen das berlegene Corps Rdigers am 23. September nach Krakau gehen und dort ebenfalls die Waffen strecken. General Rybinski, der in Modlin dem alten Malachowski im Oberbefehl gefolgt war, war mit Paskewitsch in Unterhandlung getreten. Da dieser unbedingte Unterwer-fung forderte, so war zwar das Heer bereit, noch einmal seinen Rachedurst im Blute der Russen zu khlen, aber bei der ge-wissen Aussicht auf Erfolglosigkeit zog Rybinski mit dem Reste des Heeres, 24,000 Mann mit 95 Kanonen, der die preui-sche Grenze, wo er nach feierlichem Proteste gegen Polens Behandlung die Waffen streckte. Bald darauf hatte der polnische Aufstand durch den Fall der Festungen Modlin und j Zamock sein Ende erreicht. Nun verhngte der Czar Nicolaus der das unglckliche Polen ein furchtbares Strafgericht und fhrte ein System der I

2. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 195

1877 - Oldenburg : Stalling
195 bedrngt, ergeben und wurde nach Frankreich gefhrt.*) Als Bugeaud das Gebiet Algeriens unterworfen hatte, bemhte er sich, die Colonie durch geregelte Verwaltung fr Frankreich zu befestigen und fruchtbar zu machen. Inzwischen hatte zwar die Strenge der Septembergesetze und die Wachsamkeit der Regierung die uere Ordnung auf-recht erhalten, aber die geheimen Gesellschaften zogen sich um so mehr in ein den Behrden unerreichbares Dunkel zurck und setzten ihr dem Throne verderbliches Treiben unablssig fort. Zwei Versuche, die uere Ruhe zu stren, sollten be-weisen, da in verborgenen Kreisen Krfte lauerten, welche die Zukunft der Julimonarchie bedrohten. Aus den Ueberresten der aufgehobenen republikanischen Gesellschaft der Menschenrechte" hatte sich eine geheime Gesellschaft der Jahreszeiten" gebildet, die diesen unschuldigen Namen zu aufrhrerischen Zwecken benutzte. An der Spitze dieser Verbindung standen zwei talentvolle, aber fanatische junge Männer, Barbes und Blanqui, die eine neue Revolu-tion als ein Mittel zur Verwirklichung socialistischer Ideen anstrebten und auf den Untergang des Julithrones ausgingen. Mit einigen hundert Genossen berfielen sie am 12. Mai 1839 die Wachen des Justizpalastes und des Stadthauses, riefen die Republik aus, fanden aber nicht den geringsten Anklang und muten -den Truppen weichen. Barbes und einige Zeit darauf ach Blanqui wurden gefangen genommen und vom. Pairshof zum Tode verurtheilt. Ludwig Philipp verwandelte das Urtheil in lebenslngliches Gefngni ohne Zwangs-arbeit. Der zweite Versuch, die ffentliche Ruhe zu stren, ging von Ludwig Napoleon aus, der, von Nordamerika zurck-gekehrt, eine Zeit lang in der Schweiz gelebt hatte, dann aber, da die Eidgenossenschaft eine Verwickelung mit Frankreich be-frchtete, nach England gegangen war. Der Gedanke, durch fein bloes Erscheinen, wie sein groer Oheim im Jahr 1815, sich zum Herrn Frankreichs zu machen, veranlate ihn zu *) Der Kaiser Napoleon lie ihn 1852 gegen das Versprechen frei, in der Stadt Brussa in Kleinafien zu leben, und gab ihm einen Jahrgehalt, 13*

3. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 153

1873 - Oldenburg : Stalling
153 Hellespont, dazu einen goldenen Becher und ein Persisches Schwert. Nun zogen die Schaaren über die Brücken, auf der einen das ganze Fußvolk und die Reiterei, aus der an- dern die Dienerschaften und das Vieh. Der Uebergang dauerte sieben Tage und sieben Nächte ohne Unterlaß. Weiter auf dem Wege erschien dem Lerxes ein großes Wunderzeichen, das er aber keiner Aufmerksamkeit würdigte, so leicht es auch zu deuten war: ein Pferd brachte nämlich einen Hasen zur Welt. Dies war leicht so zu deuten: Xerxes wollte in aller Pracht und Herrlichkeit ein Heer gegen Griechenland führen, und er würde an denselben Ort zurückkommen, wie ein Hase auf der Flucht. Die Flotte segelte an der Küste vorbei, das Landheer aber zog die Halbinsel hinauf und wandte sich dann west- lich, bis es in die Ebene von Doriskos kam. Diese Gegend schien dem Aerxes recht geeignet, sein Heer zu ordnen und zu zählen, und die Schiffe mußten während der Zählung an der Küste anlegen. Die Zählung wurde aber auf folgende Art bewerkstelligt. Man trieb 10,000 Mann auf einen Fleck, drängte sie so eng als möglich zusammen und beschrieb dann einen Kreis um sie: Hierauf ließ man die Zehntausend heraus und zog eine Verzäunung den Kreis entlang. Nun wurden Andre in den Kreis getrieben, allemal 10,000, bis sie auf diese Art alle durchgezählt waren. Die Menge der Landmacht zu Fuß betrug 1,700,000 Mann, dazu 80,000 Reiter, 20,000 auf Kameelen und Wagen; die Flotte be- stand aus 1200 Kriegs- und 3000 Transportschiffen, welche im Ganzen über 517,000 Mann trugen. Rechnet man dazu nun noch die Mannschaft, welche die Griechen, die sich dem Terxes unterwarfen, stellten, zu 300,000 Mann, so ergiebt sich eine Zahl von mehr als 2'/» Millionen Menschen, ohne die Diener, Köche und Weiber, welche dem Zuge folgten, und deren Zahl sich eben so hoch belaufen haben soll. ^'/ 4c Alle diese Völker, mehr als fünfzig, nahmen in ihrer 1 eigenthümlichen Tracht mit ihren eigenthümlichen Waffen an y dem Zuge Theil. Unter ihnen waren ^Perser mit Tiaren^" ' und Hosen, Kissier mit Mützen, Assyrier mit geflochtenen'^ ' ehernen Helmen, Inder in baumwollenen Kleidern, Kaspier mit Pelzen, Saranaen mit gefärbten Mänteln und hohen äx. “? c A .

4. Erzählungen aus der römischen Geschichte - S. 79

1861 - Oldenburg : Stalling
79 6. Die Schlacht Lei Cannä (216 v. Ehr.). Als die Erntezeit des folgenden Jahres (216) herannahte, zog Hannibal in die Ebene von Cannä in Apulien. Die Römer wünschten den Krieg mit einem Schlage zu beendigen und stellten eine gewaltige Heeresmacht, wie nie zuvor, auf, über 80000 Mann zu Fuß und 6000 Reiter, unter dem Befehl der neuen Consuln, des Terentius Barro, eines kühnen und verwegenen Mannes, und des besonnenen Aemi- lius Paulus. Hannibal hatte im ganzen 10000 Reiter und etwas mehr als 40000 Mann Fußvolk. Die Römer standen in gesonderten Lagern zu beiden Seiten des Flusses Aufidus; südlich von ihnen, auf dem rechten Ufer, lagerte Hannibal. Mehrmals bot er die Schlacht an, welche Aemilius zu vermeiden rieth, indem er die überlegene Reiterei des Fein- des fürchtete und hoffte, daß der Feind aus Mangel an Bor- rathen in kurzer Zeit in Roth gerathen würde. Aber der hitzige Barro achtete nicht auf feine Vorstellungen, und da sie im Heerbefehl einen Tag um den andern wechselten, so führte er an seinem Tage sein Heer zur Schlacht hinaus. Die Schlacht- ordnung beider Theile war folgende: Beide Colonnen lehnten sich mit dem einen Endpunkt an das rechte Flußufer; die römische stand nach Süden, die Pu- nische nach Norden gewandt. Barro hatte die römischen Rei- ter am Flusse, die der Bundesgenossen auf der andern Seite, in der Mitte das Fußvolk in tiefen Massen aufgestellt; vor der ganzen Linie standen in mäßigen Zwischenräumen die Leicht- bewaffneten. Auf dem rechten Flügel befehligte Aemilius, auf dem linken Barro, in der Mitte die Consuln des vorigen Jah- res. Auch Hannibal stellte seine Leichtbewaffneten vor die Fronte; links zunächst am Flusse die Gallische und Spanische Reiterei, auf der andern die Numidische. Dazwischen bildete das schwerbewaffnete Fußvolk eine weite halbmondförmige Linie, in deren Mitte die Gallier und Spanier am meisten nach vorn, die Afrikaner nach den beiden Endpunkten zu standen. Diese mittlere Colonne befehligte Hannibal selbst mit seinem Bruder Mago, den linken Flügel Hasdrubal, den rechten Hanno.

5. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 32

1881 - Oldenburg : Stalling
32 durch Weibische Erziehung verweichlichte Enkel des groen Theodorich in seinem vierzehnten Jahre (534) gestorben war, nahm sie ihren Vetter Theodat zum Mitregenten an. Kaum stand dieser an der Spitze der Regierung, so lie er viele treue Anhnger Amalasunthas tten und bald darauf die Knigin selbst ermorden. Diesen Mord zu rchen, be-gann der griechische Kaiser Justini an, der noch immer auf Italien Ansprche machte, den Kampf gegen die Ostgoten, der im Jahre 554 mit dem vlligen Untergange dieses Volkes endete (vgl. Xi.) X. Chlodwig, Grnder des Frankenreiches. (481 511). Ein Zeitgenosse des groen Theodorich war Chlodwig, König der Franken. Die Franken teilten sich in die ripua-rischen und salischen, von denen jene an beiden Usern des Niederrheins, diese im nrdlichen Gallien wohnten. Sie standen unter mehreren Fürsten, von denen Chlodwig, aus dem Geschlechte der Merovinger, einen Teil der salischen Franken beherrschte. Der Mittelpunkt seiner Herrschaft war Tournay zwischen Somme und Maas. In einem Alter von fnfzehn Jahren folgte er (481) seinem Vater in d.er Regierung. Aber dem thatendurstigen Jngling war das vterliche Reich viel zu eng; er beschlo es durch Eroberungen auszudehnen und wute zu diesem Zwecke kriegerische Kraft mit List und Verstellung zu ver-binden. Das Land zwischen Loire, Somme, Aisne und dem Meere stand damals unter dem rmischen Statthalter Syagrius, der sich hier auch nach dem Untergange des westrmischen Reiches noch behauptete. Nach diesem Gebiete streckte Chlodwig zuerst seine Hand aus. Er forderte den Syagrius heraus, Ort und Zeit zur Schlacht zu bestimmen, und dieser nahm die Forderung an. Chlodwig verband sich mit zwei anderen frnkischen Fürsten und schlug den Syagrius

6. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 159

1881 - Oldenburg : Stalling
ib9 zu seiner Sicherheit die Stadt verlie. Ohne Heinrich weiter zu hren, sprach der König die Acht der ihn aus und ent-setzte ihn seiner beiden Herzogtmer. Sachsen erhielt Mark-graf Albrecht der Br, der es aber nicht behaupten konnte, Baiern der Markgras Leopold von streich. Von neuem begann nun der Kamps zwischen Welsen und Hohenstaufen. Zwar starb Heinrich der Stolze, hinterlie aber einen Sohn gleichen Namens, der in der Folge den Beinamen ,,der Lwe" fhrte. Diesem hingen die Sachsen an, während Wels Vi., sein Oheim, seine Rechte aus Baiern verteidigte. In diesen Brgerkrieg fllt die Belagerung der Stadt Weinsberg. Konrad lag der vier Wochen vor der Stadt und als diese sich ergeben mute, wurde den Weibern und Jungfrauen, die darin waren, die Gnade bewilligt, mit dem, was sie auf den Schultern tragen knnten, davon zu ziehen. Da luden die Weiber ihre Männer, die Jungfrauen ihre Freunde auf die Schultern und zogen hinaus. Des Knigs Neffe, Friedrich von Hohenstaufen, wollte dies hindern, allein Konrad meinte, an einem Knigswort msse man nicht deuteln und hielt sein Versprechen. Endlich aber ward Konrad des langen Krieges mde. Dem Knaben Heinrich ertheilte er sein Sachsen wieder, indem er Albrecht den Br auf andere Weise zufrieden stellte. Baiern gab er nach Leopolds Tode dessen Bruder Heinrich, der von seiner gewhnlichen Betreuerung: Ja so mir Gott helfe!" den seltsamen Beinamen Jasomirgott fhrt, und der sich mit der Mutter des jungen Heinrichs vermhlte. Konrad hatte keine Neigung, einen Zug nach Italien zu unternehmen, und hat deshalb auch die Kaiserkrone nicht ge= tragen. Dagegen lie er sich zu einem Kreuzzuge nach Palstina bewegen, von wo laute Klagen nach dem Abendlande herberschollen. Edessa, das als die festeste Vormauer der christlichen Herrschaft in Asien betrachtet ward, war vom Sultan Emadeddin Zenki erobert worden (1144). Zwar wurde Zenki zwei Jahre daraus ermordet und Edessa von den Christen wieder genommen, aber bald erschien Nu red d in, Zenkis Sohn, an der Spitze eines Heeres; die Christen

7. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 174

1881 - Oldenburg : Stalling
174 den Tessino gebrngt, der Sieg der Lombarben war vollstndig. Schon legte die Kaiserin, die ihren Gemahl tot whnte, Witwentrauer an, als der Kaiser am vierten Tage nach der Schlacht in dem treuen Pavia wieber zum Vorschein kam. So war also fr Friedrich alles in Italien verloren, und es ftanb jetzt nach fnf Zgen mit der Anerkennung der kaiserlichen Oberhoheit in Italien schlimmer als jemals. Unter solchen Umstnben fah sich der Kaiser zu Unterhanblungen gentigt, die er sofort mit dem Papste Alexanber anknpfte, um durch beffen Vermittlung einen Frieden mit den Lombar-ben abzuschlieen. Zum Ort der Unterhanblungen warb Venebig bestimmt. Der Kaiser mit seinen Groen segelte auf reichverzierten Schiffen nach der berhmten Stadt. Vor dem Eingang der Marcuskirche erwartete ihn Alexanber im ppst-lichen Schmuck. Friedrich in Begleitung eines groen Ge-folges, warf ben'mantel von sich, fiel vor ihm nieber und kte ihm die Fe, worauf ihm der Papst den Friebensku gab und ihn in die Kirche fhrte. Hier erteilte er ihm, unter dem Jubel der angestimmten Lobgefnge, vor dem Altar feinen Segen. Der Kaiser, den der Papst bereits vom Banne losgesprochen hatte, shnte sich vllig mit biefem aus. Auch mit den Lombarben wrbe jetzt ein Waffenftillftanb geschloffen, whrenb beffen an einem bauernben Frieden gearbeitet werben sollte (1177). Friedrich kehrte nach Deutschland zurck. Die Zeit war gekommen, wo Heinrich der Lwe wegen seines Ungehorsams gegen das Reich und beffen Oberhaupt zur Verantwortung gezogen warb. Da der Herzog auf brei Reichstagen, die ihm angefetzt wrben, nicht erschien, so wrbe enblich das Urteil der ihn gesprochen. Er verfiel in die Reichsacht und verlor feine Herzogtmer. Sachsen wrbe zersplittert; den Namen eines Herzogs von Sachsen fhrte von nun an Graf Bern-Harb von Ascanien, Sohn Albrechts des Bren, aber er be-kam nur den stlichen Teil des alten Herzogtums, den West-lichen erhielt der Erzbischof von Kln. Auerbem wrben jetzt viele fchftfche Groe reichsunmittelbar, b. h. sie hingen nur vom Reiche ab. Baiern erhielt Otto von Wittels-bach, der dem Kaiser treu gebient hatte, als Herzogtum. Er ist der Stammvater des jetzigen bairifchen Frstenhauses.

8. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 114

1882 - Oldenburg : Stalling
tn Algier festzusetzen und hier einen Seeruberstaat zu grn-den. Nach seinem Tode befestigte sich Schereddin in den Eroberungen seines Bruders und stellte sich unter den Schutz des trkischen Sultans. Von diesem untersttzt, wute er sich in den Besitz von Tunis zu setzen, aber der vertriebene Beherrscher rief Karls Hlfe an. Der Kaiser war schon lngst von der Notwendigkeit berzeugt, den Fortschritten Barbarossas Grenzen zu setzen. Er stellte sich an die Spitze eines Zuges, der auch von dem Papste, von Portugal, Genua und dem Johanniterorden, welchem Karl die Insel Malta angewiesen, trefflich unter-sttzt ward. Eine Macht von 30 000 Mann auf fnfhundert Schiffen ging von Sardinien aus unter Segel (1535). Der Erfolg war glnzend. Eine Festung, welche den Schlssel von Tunis bildete, ward mit Sturm genommen; Barbarossa, im offenen Felde geschlagen, fand, als er nach Tunis kam, die Citadelle schon in den Hnden der Christensklaven, die sich mittlerweile derselben bemchtigt hatten, suchte sein Heil in schleuniger Flucht und berlie Tunis den Siegern. Zwanzig-tausend Christensklaven von allen Nationen wurden jetzt ihrer Banden entledigt und in Freiheit gesetzt und Karl hatte die Freude, sie in ihre Heimat zurcksenden zu knnen. Einige Jahre daraus begannen jedoch die Raubzge von neuem und veranlaten laute Klagen. Karl wollte daher die Barbaren aus Algier treiben, dem Mittelpunkte ihrer Macht. Leider whlte er die ungnstigste Jahreszeit zu seinem Zuge, und der erfahrenste Seemann seiner Zeit, Andreas Doria, Doge von Genua, weissagte ihm einen schlimmen Ausgang: aber Karl lie sich von seinem Vorhaben nicht abbringen. Ein auserlesenes Heer fand sich in Afrika zusammen (1541), die Blte des spanischen und italienischen Adels, hundert Malteserritter und etwa 20000 Fugnger. Das Heer lan-dete glcklich; Karl marschierte sogleich auf die Stadt Algier los und forderte sie zur bergabe auf, erhielt aber eine stolze Antwort. Jetzt aber trafen Dorias Besorgnisse wirklich ein. Ein frchterlicher Sturm mit entsetzlichem Platzregen lockerte den Boden so auf, da die Soldaten, um nicht vom Winde umgeworfen zu werden, ihre Lanzen in die Erde stoen und sich dagegen stemmen muten. Am folgenden Morgen machte die trkische Reiterei mrderische Angriffe auf die entkrfteten

9. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 137

1882 - Oldenburg : Stalling
137 teile der Sonne und des Windes, der seinen Truppen groe Staubwolken ins Gesicht trieb, zu nehmen. Da begannen die Kaiserlichen mit drei Kanonenschssen das Treffen und brachten ihren linken Flgel ins Gefecht. Bald darauf wurde die Schlacht allgemein, denn Tilly ging mit dem Centrum und den Truppen des rechten Flgels zum Angriff der und warf sich mit solcher Gewalt auf die Sachsen, welche ge-trennt von den Schweden fochten, da diese nicht lange wider-standen, sondern bis auf wenige Regimenter die Flucht er-griffen. Der Kurfürst selbst war einer der Ersten, die sich aus dem Staube machten; er lie im Jagen den Hut im Stich und kam erst in Eilenburg zur Besinnung. Gustav blieb indes gefat; sein linker Flgel machte Front gegen die nun seitwrts andringenden Kaiserlichen und wurde eiligst aus der Mitte verstrkt, indes er selbst mit dem rechten vorging, Pappenheims, der ihm gegenber befehligte, siebenmal wiederholten Angriff zurckwies und endlich mit der Spitze seiner Kolonne die Hhen erstieg und die hier aufgestellten kaiserlichen Geschtze wegnahm. Da neigte sich der Sieg auf die Seite der Schweden; auch ihr linker Flgel eilte vor-wrts, und die erbeuteten Geschtze wurden gegen den Feind gewendet, welcher nach fnfstndigem Gefecht die Flucht er-griff. Nur fnf Regimenter alter versuchter Krieger setzten sich bei einem kleinen Gehlz auf den Hhen und wichen nicht eher, bis sie fast smtlich niedergehauen waren. 7000 Kaiserliche lagen tot auf dem Schlachtfelde, die brigen waren verwundet oder zerstreut, und nur die Nacht konnte Tilly selber, der schon drei, jedoch nicht gefhrliche Schuwunden erhalten hatte, vor der Gefangenschaft retten, wie es denn ein besonderes Glck war, da er mit dem Leben davon kam. Ein Rittmeister, wegen seiner Gre der lange Fritz genannt, verfolgte ihn, schlug ihn mit der umgekehrten Pistole mehrmals auf den Kopf, und wrde ihn sicher ge-ttet haben, wenn er nicht in diesem Augenblicke von einem herbeisprengenden Reiter erschossen worden wre. Erst in Halle fanden sich Tilly und Pappenheim am folgenden Tag wieder zusammen mit einem unbedeutenden Huflein, dem Reste der beiden Heere, welche Deutschland so lange in Schrecken gesetzt und in Unterwrfigkeit erhalten hatten. Die Schweden hatten einen herrlichen Sieg erfochten, und noch

10. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 246

1882 - Oldenburg : Stalling
246 r ^at ^ ein Auslnder, zumal ein Franzose, so glucklich m den deutschen Charakter Zu schicken gewut, als dieser Eugen. Das sah man auch bei Roveredo, wo sich das Heer versammelte (1701). Mit blindem Vertrauen folgten ihm die Truppen auf die Gipfel der Alpen Aber hier boten sich seiner Khnheit die ersten Schwierigkeiten dar. < Passe waren schon jenseits von den Franzosen besetzt und der Marschall Catinat hatte gute Hoffnung, da Eugen wohl wieder wurde nach Hause kehren mssen. Allein diesem Metten Hannibal war kein Gebirge unbersteiglick. Ein Berg, Namens Balbi, verschlo einen Ausweg, an den kein Franzose gedacht hatte. Eugen bewaffnete einige Regimenter mit Hacken, Bohrern und Pulver, und in wenigen Tagen war durch die vereinte, rastlose Arbeit so vieler Hnde ein Weg von sechs Meilen in der Lnge und 9 Fu in der Brette durch den Felsen gebrochen, auf dem man mit Ge-schtz und Gepck ohne Schaden herber kam. Wo den Pferden das Ziehen zu schwer ward, legten die willigen Sol-daten mit Hand an, und mit Erstaunen sah Catinat den ganzen Zug von den Bergen herabkommen, und ehe er es verhindern konnte, die Ebene von Verona bis an die Etsch besetzen. Bald tuschte Eugen ihn nun durcb unerwartete Wendungen, bald verschanzte er sich so klug, da er nicht anzugreifen war, und zuletzt berfiel er ihn bei Carpi (an der Etsch in Venetien) und schlug ihn aufs Haupt. Da mute Catinat sich der den Mincio und Oglio zurckziehen, und Eugen nahm eine treffliche Stellung bei Chiari, wo er sein Lager meisterhaft verschanzte. Dieser erste ungnstige Erfolg fr die Franzosen ver-ursachte am Hofe von Versailles groe Unzufriedenheit. An Catmats Stelle bernahm der Marschall Villeroi den Ober-befehl, mit dem Auftrage, eine Schlacht zu liefern. Er ging daher der den Oglio, griff Eugen in seinem verschanzten Lager bei Chiari (am Oglio, Provinz Brescia) an und wurde so vllig geschlagen, da 2500 Franzosen gegen wenige Deutsche auf dem Wahlplatze blieben und ein allgemeiner Rckzug erfolgte (1701). Bald darauf gingen die Heere in die Winterquartiere, aber selbst im Winter lie Eugen Cre-mona berfallen, wobei die streicher den franzsischen Feld-Herrn Villeroi gefangen nahmen und nach Wien fhrten (1702).
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